Empathie - Einfach nur Zuhören

Kennst Du das?

Du hast etwas auf dem Herzen und erzählst jemandem davon. Eigentlich willst Du nur teilen wie es Dir geht, was Dich bewegt. 

Und dann geht es los:


Analysen

Bohrende Nachfragen, die Dich immer wieder aus dem Redefluss bringen und Dich zwingen, jedes Detail (der ohnehin schwierigen Situation) noch einmal durchzukauen. Zu erklären. Wenn es ganz blöd läuft, fängst Du an, Dich oder die Umstände zu verteidigen usw. 

Man kriegt die Idee, man müsse um die Anerkennung des Leids, das man gerade durchmacht, geradezu kämpfen.


Beschwichtigungen

„Ach, das ist doch nicht so schlimm.“ „Hatte meine Tante auch. Der geht’s wieder besser.“ „Also ich mache … total gerne. Mich entspannt das. Weiß gar nicht was Du hast.“ 

Falls Du Dir bis dahin noch nicht wie ein Jammerlappen vorkamst, spätestens jetzt könnte es soweit sein, dass Du Dich auch noch für Deine Gefühle schämst.


Ratschläge

Wohlgemeinte Tipps, die Dir den Eindruck vermitteln, dass alles (ganz leicht) zu lösen ist.

Und während Du Trost suchst, vielleicht einfach ein bisschen weinen möchtest, und/oder in den Arm genommen werden, ist Dein Gegenüber mit dem Brainstorming für die Rettungsmission beschäftigt. Schlimmstenfalls musst Du Dich rechtfertigen, warum die wundervollen Ideen für Dich gerade nicht passen.

Es gibt noch mehr solche Reaktionen. Meist steht dahinter der Wunsch zu helfen. Beizustehen. Oder auch das Unvermögen, des Gegenübers, Deine Not auszuhalten. 

In unserer Gesellschaft gehört es fast schon zum guten Ton, sich mit dem zu identifizieren, was einem jemand erzählt, der einem das Herz ausschüttet. Mitleiden, Verstärken, Mit-Schimpfen, Partei ergreifen, Helfen in dem man überlegt, was zu tun ist. 

Und – all das kann wohltuend und hilfreich sein. Die Empörung einer Freundin über das, was einem passiert ist, kann sich richtig gut anfühlen. 

Und gleichzeitig geht es dann manchmal mehr um die andere Person als um Dich. Das kann so weit gehen, dass Du plötzlich dem anderen Menschen zuhörst. Oder, dass Du Dich schlechter fühlst als vor dem Gespräch.


Und was ist Empathie?

Empathie im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg (GFK) ist

Zuhören
ohne zu Analysieren,
ohne zu Kommentieren, 
ohne Ratschläge zu erteilen.

Zuhören,
Präsent sein,
den Raum halten,
manchmal Wiedergeben des Gehörten,
manchmal die/den Sprechende/n dabei unterstützen, sich über die eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar zu werden.

Dieses Setting gibt Dir Zeit und Raum, um das, was Dich bewegt zu erforschen. Zu verstehen. Und zwar auf der Ebene Deiner Gefühle. Ein erfahrener „GFK-ler“ begleitet Dich bei dieser Forschungsreise. Ermutigt Dich zu fühlen, was in Dir aufsteigt. Hilft Dir, herauszufinden, was Du brauchst (Bedürfnis). 

Eine Empathie Sitzung kann Dir helfen, Klarheit zu gewinnen und das Erlebte zu verarbeiten. Wertvoll daran ist nach meinem Empfinden auch, dass man es einem anderen Menschen erzählt (Stichwort: Zeugenschaft nach Alice Miller).

Empathie bringt Entlastung und Klarheit

Ich beschäftige mich jetzt seit mehr als 10 Jahren mit der GFK. Empathie geben ist aus meiner Sicht „die hohe Kunst“. Es ist unglaublich wohltuend, diesen Raum und diese Art von Begleitung zu erfahren.

Ich vereinbare gern einen Empathie-Termin mit Dir. 

Nimm Kontakt auf

wenn Du einen Termin vereinbaren oder mehr darüber hören möchtest.

Empathie-Termine können auch telefonisch oder online stattfinden.

Wissenswert:

Was ist Gewaltfreie Kommunikation (GFK)?

Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg ist weniger eine „Methode“ als eine innere Haltung. 

Eine der Grundannahmen ist, dass alle Menschen dieselben Grundbedürfnisse haben. Also ganz elementare Bedürfnisse wie zum Beispiel: Sicherheit, Frieden, Zugehörigkeit, Beitragen, Liebe usw. 

Um diese Bedürfnisse zu erfüllen, wählen Menschen unterschiedliche Strategien.

Ein Beispiel: 

Bedürfnis „Sicherheit“

Das kann für einen Menschen erfüllt sein, wenn ein bestimmter materieller Wohlstand erreicht ist. Die Strategie könnte sein, eine gute Ausbildung zu machen, möglichst viel Geld zu erarbeiten und sparsam damit umzugehen.

Für einen anderen Menschen kann Sicherheit erfüllt sein, wenn Verbindung zu anderen Menschen da ist (Zugehörigkeit). Die Strategie könnte dann sein, sich um andere zu kümmern, auf der Arbeit oder in der Freizeit sozial engagiert zu sein, Partnerschaft, Familie und/oder Freundeskreise anzustreben und zu pflegen.

An diesem kleinen Beispiel lässt sich schon erkennen, dass es wichtig ist, zwischen Bedürfnis und Strategie zu unterscheiden. 

Zu der Grundannahme, dass alle Menschen, dieselben (Grund-)Bedürfnisse haben, gehört die Annahme:

„Auf der Bedürfnis-Ebene können wir einander verstehen“

Es ist zum Beispiel leichter, sich mit dem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung eines anderen zu verbinden als Vorwürfe „über einen schlechten Musikgeschmack“ zu tolerieren. 

Hier geht es zu der Website einer befreundeten GFK Trainerin, Georgis Heintz:
Georgis Heintz: Lebendige Kommunikation

Bei ihr habe ich die Basisausbildung in Gewaltfreier Kommunikation gemacht und „unzählige“ weitere Veranstaltungen zum Thema besucht. Wenn Du an dem Thema interssiert bist, schau Dir ihren Veranstaltungskalender an. Es gibt auch kurze Workshops, die Dir einen guten Eindruck von der GFK vermitteln können.

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